Es ist die einmalige Möglichkeit im Jahr, möglichst viele Freunde und Partner, Verleger und Autoren vereint an einem Ort zu treffen und Geschichten aus dem vergangenen Jahr auszutauschen und über neue Werke zu sprechen.
Nicht überall gibt es die Möglichkeit Marcel Reich-Rainicki zu sehen, wie er durch die Messe kutschiert wird, sowie auch eine weitere Fülle an Autoren bei verschiedenen Foren und Talk-Shows, die live auf der Messe produziert werden, zu erleben. Allerdings trifft man privat, wenn man den Kontakt besitzt, auch viele berühmte Persönlichkeiten abseits der Medienwelt.
Momentan können nur Fachbesucher und die Presse die Messe besuchen, von daher sind die Hallen noch relativ leer. Erst am Wochenende ist die Messe dann auch für Besucher zugänglich. Dennoch ist ein Rückgang der Besucherzahlen spürbar, dies merkt man auch daran, dass manche Nationen nun in einem schmaleren Ausmaß repräsentiert werden.
Trotz alldem ist der Charm der Messe geblieben, die selben Dortmunder Messebusse (ja Dortmunder, das ist kein Tippfehler) fahren von Halle zu Halle, viele Verlage befinden sich seit Jahren im gleichen Gang, die Würstchenstände sind immer noch die gleichen, große Verlage verteilen die gleichen riesigen gelben Tragetaschen, sogar die niedrigen Temperaturen sind meistens immer gleich.
In diesem Jahr ist China das Gastland. Bereits im Vorfeld bestand eine Kontroverse zwischen der Buchmesse und China, da das Land keine regimekritischen Autoren auf der Buchmesse haben wollte. Trotz der heftigen Kritik präsentiert die Buchmesse eine große Vielfalt der literarischen Kunst Chinas, auch die regimekritische. Einen weiteren Vorteil bietet das Gastland auch noch - es gibt Sushi auf der Buchmesse.
Fast im 30-Minuten-Takt kann man bei verschiedenen Veranstaltungen, sei es das Forum der FAZ, der ZEIT oder auch das blaue Sofa des ZDF, sowie auch bei zahlreichen Signierstunden und Vorlesungen im Lesezelt seine Lieblingsautoren treffen.
Ein Highlight des heutigen Tages in der Halle der deutschen Verlege war die Veröffentlichung des neuen Dan Brown Werkes "Das verlorene Symbol" in deutscher Sprache. Hierzu wurden die Bücher einzeln aus einem LKW von Mann zu Mann bis an den Stand, durch die halbe Halle, gereicht. Einer der Übersetzer berichtete davon, unter welchen besonderen Bedingungen dieses Mal das Buch übersetzt wurde. Sechs Übersetzer arbeiteten gleichzeitig an dem Werk, da man sonst es nicht geschafft hätte rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse zu veröffentlichen. Erst vor zwei Wochen wurden die englischen Manuskripte ausgehändigt.
Eine deutliche, visuelle Veränderung, die ich in den vergangenen zehn Jahren mitbekommen habe, ist das Design der Stände. Vor Jahren sah jeder Stand vollkommen gleich aus, nur die Bücher und die Vertreter waren anders. Nun hat jeder große Verlag ein großes Areal mit einer eigenen Lounge und Mobiliar. Das begrüße ich sehr, schließlich fühlt man sich durch ein angenehmes Klima erst wirklich gemütlich und Bücher liest man meistens nur dann, wenn die Atmosphäre auch stimmt.
Im kommenden Jahr 2010 ist das Gastland Argentinien. Auf den Plakaten für die kommende Buchmesse steht ein Satz...irgendwie kommt er mir bekannt vor: "save the date".
(Mehr Fotos gibt's bei Flickr)