Verfasst am 20. Februar 12 in Lustig | Permalink | Kommentare (1)
Einige Leute haben mich gebeten darüber zu schreiben, wie es so nach Limmud eigentlich mit Limmud.de aussieht.
Und hier bin ich, mit meinem kleinen Erlebnisbericht über Limmud.de 2009 und die Zeit danach:
Abschiedsfoto: Judith und ich mit Torah
Damit man versteht, wie die Zeit nach Limmud ist, muss man erst einmal wissen, wie es vor Limmud aussah.
Was viele vergessen, aber dennoch ein wichtiger Kernpunkt bei Limmud ist, wir sind alle ehrenamtlich da, keiner von unserem Team arbeitet Hauptberuflich bei Limmud (auch wenn es manchmal so erscheint). Jeder von uns hat einen Beruf/bzw. studiert als Haupttätigkeit.
Dennoch war/ist Limmud ein wichtiger Bestandteil des Alltags von vielen in unserem Team. Besonders merkte man dies, wenn viele wichtige Entscheidungen während meiner Unterrichtszeiten in der Schule fielen und ich immer mit meinem kleinen Wundergerät (ohne jetzt Werbung für eine bestimmte Firma zu machen, die u.a. Macs produziert) entscheiden musste. Natürlich war ich nicht der Einzige, jeder von denen, die mehrere duzend, bis zu mehreren hundert, Mails pro Tag erhielten.
Besonders schlimm waren immer die Mittwoche, an diesem Wochentag gab es immer besonders viele Emails und alles fing mit einem historischen Ereignis an, dem Mittwoch, an dem wir erfahren haben, dass wir unser altes Logo, welches im Design von Limmud UK war, nicht mehr benutzen dürfen. An diesem Tag ist eine solche Panikflutwelle entstanden...Leute, so etwas rate ich euch nicht zu erleben.
Nach diesem besonderen Mittwoch war jeder einzelne Mittwoch ein Katastrophentag. Mit Ausnahme des Mittwoches vor Limmud. An diesem Tag waren die meisten Mitglieder des Core-Teams schon beim Werbellinsee und wir trafen die letzten Entscheidungen vor Limmud. (dazu später mehr)
Was man sich also merken muss ist, dass ab Dezember 2008 bis zum 30. April 2009 jeder Tag sehr stark geprägt durch Limmud war.
Wenn man gerade nicht gegenseitig Emails geschrieben hat, so telefonierte/skypte man stundenlang und besprach irgendwelche Angelegenheiten. (aber wofür gibt es den die Flatrate für's iPhone, Benni :-)
Man muss echt vor Augen haben, dass wir innerhalb von echt kurzer Zeit ein super Festival geschaffen haben, bei dem mehr als 450 Leute teilgenommen haben und die Möglichkeit hatten bei 200 Workshops dabei zu sein.
Eine wichtige Neuerung, die wir dieses Jahr hatten war unsere Präsenz im Web und Design im Allgemeinen. (Intern hoffen Judith und ich, dass es doch mal einen Limmudinternational-Creativity-and-Design-Award geben wird; wir werden sicherlich gewinnen).
Judith hatte einen echt tollen Flyer, auch bekannt als Waschzettel, geschaffen, welcher in alle Gemeinden Deutschlands verschickt wurde und in vielen Gemeindezeitungen präsent war und auch in seiner knalligen Farbe gestrahlt hat. Meine Wenigkeit hat eine komplett neue Webseite entworfen, die vollständig auf drei Sprachen verfügbar ist und täglich mehrere hundert Male angeklickt wird. (übrigens, aus knapp 30 Ländern)
Die Webseite ist entstanden aus stundenlangen Gesprächen mit Benni. Wir hatten die Idee, dass wir vor Chanukka das neue Design mit der offiziellen Bekanntgabe über Limmud.de 2009 uploaden. Dabei haben wir einige Leute (die jetzt z.T. gar nicht mehr bei Limmud sind) gebeten, die Texte zu aktualisieren und uns zu schicken. Dann saßen wir 2 Tage vor Chanukka da und merkten, dass wir so gut wie keinen einzigen Text bekommen haben. Daher mussten wir teilweise Nachts und im Anschluss Tagsüber diese Texte neu schreiben. Momentan ist die Seite ein bisschen schmaler, da es keine "Praktischen Tipps" usw. für die Teilnehmer gibt, aber vor dem nächsten Limmud erscheinen diese Seiten sicherlich wieder.)
Und es kam der 21. Dezember 2008 und in der Nacht davor haben wir gegen 3 Uhr (o.ä.) aufgehört an Limmud zu arbeiten, weil wir einfach den gesamten Tag davor damit verbracht haben. Am 21. war es auf einmal echt komisch, als wir merkten, dass wir echt noch viel Arbeit vor uns hatten. Die Leute, die uns eigentlich helfen sollten, hatten nichts gemacht und wir waren ein bisschen sauer (sehr stark untertrieben).
Verfasst am 24. Mai 09 in Lebenszyklus, Limmud, Lustig | Permalink | Kommentare (4)
In einem Interview hat Rabbi Yosef Eliashiv berichtet, dass er die orthodoxen Juden in der Knesset nicht mit Tzipi Livni kooperieren. Denn, laut Halacha, so begründet er, dem jüdischen Gesetz, ist es so, dass Männer über den Frauen stehen. Falls es dazu kommt, dass Livni Premierministerin Israels wird, so wird gegen dieses halachische Gesetz verstoßen. Demokratie & Gleichberechtigung hin oder her. Egal. Rabbiner Eliashiv ruft die Parteien dazu auf, nicht mit Livni zu kooperieren, falls sie es dennoch tun, so möchte er eine Vorschrift verabschieden, die verbietet, dass eine Frau in der Knesset einen höheren Rang als ein Mann hat.
Der Rabbiner ist ebenfalls im Knesset spiritueller Leiter der Partei "Degel HaTorah", einer Partei ultra-orthodoxer aschkenasischer Israelis.
Livni hat von Schimon Peres (Staatspräsident Israels) die Aufgabe bekommen, eine neue Koalition zu bilden.
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Kurz zur Erinnerung.
Ein Gesetz verabschieden bedeutet, dass man ein neues Gesetz einführt!
Verfasst am 16. Oktober 08 in Israel, Lustig, Nachrichten | Permalink | Kommentare (0)
Wie auch schon letzte Woche, jeder Freitag hat in der letzten Zeit eine interessante Geschichte zu erzählen.
Dieses Mal geht es um den Segen, den man normalerweise, nach der Speise spricht: Birkat HaMason.
Hierbei dankt man G-tt, für das leckere Essen, dass G-tt uns gegeben hat (Diesen Segen macht man auch, wenn das Essen nicht unbedingt einem geschmeckt hat).
Letzten Freitag veranstaltete eine Gemeinde ihren ersten liberalen G-ttesdienst, der von einer amerikanischen Kantorin geleitet wurde.
Nachdem ich den Kiddusch (das ist der Segenspruch (wörtlich Heiligung) über den Wein und das Brot) gemacht habe, machte ich mir die ganze Zeit sorgen darüber, wie ich den Birkat HaMason überstehen soll.
Nur kurzfristig habe ich erfahren, dass ich auch noch den Birkat HaMason machen muss, daher hatte ich nur wenig Zeit für die Vorbereitung von diesem langen Segen. Ohne meinen Vater hätte ich nicht's machen können, gemeinsam mit meinem Vater sangen wir den Segenspruch mehr als 2,5 Stunden lang und hatte immer wieder ein Problem, ein Vers in der Mitte des Segens ist der reinste Zungenbrecher. Ich versuchte und versuchte, aber er kam einfach nicht über meine Zunge, dieser eine Vers, ich war von mir selbst total enttäuscht.
Den einen Tag, den ich zum vorbereiten von allem hatte, verbrachte ich mit diesem einen Vers, allerdings konnte ich einfach nicht.
Vor dem G-ttesdienst sprach ich mit vielen, die ebenfalls in diesen G-ttesdienst involviert waren, alle hatten das selbe Problem wie ich, keiner konnte diesen Vers perfekt singen.
Keiner konnte mir wirklich helfen, allerdings gab man mir viele professionelle Tipps und Tricks, wie ich diesen Vers überleben könnte:
"Ich ziehe einfach ein paar Wörter, die ich nicht aussprechen kann, in die Länge." " Ich mache es einfach ganz schnell, dann kann man nicht merken, dass ich Fehler mache." " Ich lese es immer ganz leise."
Leider war kein Tipp für mich perfekt.
Die ganze Zeit war ich nervös, so ein Gefühl hatte ich noch nie gehabt.
G-tt sei Dank fand ich eine Frau, die auch selbst Gebete leitet, eine alte gute Bekannte von uns, sie war bereit mir zu helfen. Dafür bin ich ihr immernoch sehr, sehr Dankbar. DANKE!!!
Nun war es so weit, nach dem alle gegessen haben war es Zeit für den Segen nach der Speise.
Mich bat man noch vorne, neben den orthodoxen Rabbiner.
Seit dem der liberale G-ttesdienst prallel zu seinem G-ttesdienst durchgeführt wird, ignoriert mich dieser Rabbiner.
Deshalb war seine erste Reaktion, als ich mich neben ihn setze, eine starke Drehung seines Stuhles, nun saß er rechts von mir und dies mit seinem Rücken. Links von mir saß ein Mann, hinter mir saß die Frau, die mich retten wollte und dies auch machte.
Und so fingen wir alle an, die meisten sangen mit, nicht zu vergessen, die restlichen 90 Leute, die im Raum saßen.
Alles hat ziemlich gut angefangen.
Es war nun Zeit für den Vers, den keiner wirklich konnte:
Der Anfang des Verses: "Reze w'hachalizenu...."
Zu meinem Erstaunen, ich laß den Vers laut und richtig. Juhu! Ich war erleichtert, doch ich wusste bis zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass es für mich nur das kleinste Problem des ganzen Segens war.
Wir kam zu dem Vers "Harachaman"(hebräisch für "Der Barmherzige").
Dies wurde zu dem Höhepunkt, der angespannten Situation, in der ich saß.
Nach und nach wurde die Stimme des Rabbiners lauter, dabei sang er einen total anderen Text, somit versuchte er uns aus der Fassung zu bringen, der Mann der neben mir saß und versuchte den Rabbiner zu übertönen sang leider auswendig und kannte nicht den ganzen Text. Hauptsache war, das dieser Mann sang, außerdem saß noch die Frau hinter mir, die uns auch noch unterstützte.
Auf einmal, als der Mann neben mir die Vorbeterrolle übernahm, sang er einen total anderen Text, dennoch sangen wir mit, einfach damit man nicht aufhören musste. Leider muss aber auch ein Text ein bestimmtes Ende haben, als dies dann kam wussten wir nicht mehr weiter, denn wir haben bemerkt, dass auf einmal wir schon am Ende des Verses waren, dies war allerdings nicht der Ort, an dem wir jetzt sein müssten.
Dann rettete uns die Frau. Sie fand eine passende Stelle im Text, bei der alle wieder rein konnten.
So sangen wir weiter. Den Rest des Textes konnte ich sicher und da alle mitsangen hatte ich auch keine Angst mehr, dass der Rabbiner extra einen falschen Text singen wird.
Nach dem wir das Gebet beendet hatten war ich so sehr der Frau dankbar, die mich gerettet hat und unterstützt hatte, sie war meine "Superwoman of Birkat HaMason".
Keiner, außer denen die neben uns saßen, wussten was während des Gebetes passiert ist, vielleicht ist es auch gut so.
Zu mir kamen Leute und meinten, dass ich Birkat HaMason gut gemacht habe und ich war danach auch erleichtert und konnte wieder mit allen Freunden und meinen Eltern lachen und den Abend genießen.
All in all - Zusammenfassend kann ich eine Lehre aus dieser Situation ziehen:
Sachen, die man angefangen hat, muss man bis zum Ende durchziehen; egal was wür eine Situation gerade dich umgibt - Wenn man an sich glaubt, und die nötige Unterstützung durch Freunde und Familie hat, dann kann man vieles schaffen, wovon man geglaubt hat, dass man es nicht kann / wie ich mit dem Birkat HaMason.
Diese tragisch-komische Geschichte, die ich überlebt habe, bleibt nun eine gute Erinnerung und Lehre für mich.
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Beim lesen habe ich bemerkt, dass es ziemlich viele "ich"'s in dem Text gibt und dennoch bin ich kein Egoist.
Verfasst am 06. September 08 in Gemeinde, Lebenszyklus, Lustig, Schabbat | Permalink | Kommentare (1)
Seit zwei Tagen sind wir nun in Deutschland.
Ob ich darüber glücklich bin oder nicht?
Sagen wir so, es ich echt toll endlich wieder zu Hause im eigenen Haus und im eigenen Bett zu schlafen.
Was mich ebenfalls sehr freut, ist meinen Vater wieder zu sehen, mein Vater musste 3 Wochen lang ohne uns leben.
Allerdings würde ich trotzdem gerne noch in Israel sein.
Der Abschied von Jerusalem war echt schwer.
Das Nesher-Taxi, dass ich ein Taxi für 10 Personen, holte uns ab und holten noch ein paar andere Passagiere von verschiedenen Ecken unserer Nachbarschaft ab. Wir kamen auf die Autobahn Richtung Ben Gurion. Auf dem Weg ruft der Fahrer eine amerikanische Frau an, die in einem kleinen Dorf 20 km von Jerusalem abgeholt werden muss.
"This is Nesher-Driver. I will come in 10 minutes, wait. HaShalom 12?" "Yes, HaShalom 12, we will wait outside, no problem!"
Es vergingen ca. 25 Minuten und wir kamen in dieses kleine Dorf auf einem Berg, schnell kamen wir auf HaShalom (die Straße) und kamen vor Haus Nummer 12 an.
"This is Nesher-Driver. I'm now at HaShalom 12. Come outside, I'm waiting!" "We are already outside!" "Where are you, I'm now HaShalom 12, come out!" "We are already outside!" "I'm parking right in front of HaShalom 12, where are you?" "We are at Arzot (oder so ähnlich). Thats next to HaShalom!" "Why are you at Arzot you said me HaShalom, I'm, here!" "What should we do now?" "Wait, I come. Arzot, ken?"
Es ist einfach witzig, wie ein israelischer Taxifahrer, der wenig Englisch spricht mit einer anderen Person versucht zu kommunizieren. Nachdem er aufgelegt hat, schimpft er auf hebräisch. Einige Passagiere finden die ganze Situation lustig, es ist einfach komisch, dass jemand die ganze Zeit behauptet, dass man ihn vor seinem Haus in der Straße A abholen muss und dann plötzlich sagt, dass man gerade in Straße B auf das Taxi warte.
Nachdem wir endlich auch die letzten Passagiere abgeholt haben, fahren wir endgültig in Richtung Ben Gurion Airport. Zeit vergeht und wir staunen immer noch über die atemberaubende Landschaft, die ganzen Berge und Täler die links und rechts von einem sind.
Im Flughafen angekommen wird sofort beim Check in alles durchleuchtet.
In einem unserer Koffer lag ein Lap Top meiner Mutter und deshalb mussten wir zeigen, dass es nur ein Computer ist und kein Sprengkörper. Dann wurden wir noch durchfragt, wieso wir in Jerusalem waren. Nach dem wir unsere Sitze zugewiesen bekommen haben, durch einen weiteren Security-Check gegangen sind und die Passkontrolle passiert haben saßen wir in einer riesigen Halle und haben auf unseren Flug gewartet (Hier ist mein Beitrag dazu)
Wenige Minuten vor dem boarding begaben wir uns zum Gate, hier trafen wir eine Familie, die wir schon seit dem ersten Security-Check, verfolgen (bzw. sie uns verfolgt).
Wir betreten das riesige Flugzeug und die Flugbegleiterinnen zeigen uns unsere Plätze. Meine Mutter sitzt eine Reihe vor mir, dass passt uns natürlich gar nicht. Wir warten, dass einer unserer Nachbarn auftaucht, damit wir fragen können, ob man mit einem von uns den Platz tauscht.
Meine Nachbarin kommt als erste, sie möchte nicht tauschen, sie möchte dort sitzen wo sie sitzt. Mist. Dann kommt die Nachbarin meiner Mutter, wir verstehen allerdings sofort, dass sie nicht tauschen wird, da sie direkt hinter ihrem Mann und Sohn sitzt. Dann wenden wir uns der anderen Seite, dort sitzt ein Italiener, er wurde bereits 1 Mal von seinem Platz verjagt und wir fragen ihn, ich dachte, dass er nein sagt, aber auf einmal sagt er "sure". Wir waren so glücklich.
Links von mir sitzt ein orthodoxer Rabbiner, rechts von mir meine Mutter und neben ihr sitzt eine orthodoxe Jüdin aus Frankreich. Ihre Haare sind mit einem Tuch und einer künstlichen Perücke verdeckt, allerdings sieht man bereits aus der Ferne, dass dies eine Perücke aus künstlichem Haar und nicht aus echtem Haar ist.
Die Passagiere gehören entweder 2 großen Mehrheiten oder einer kleinen Minderheit an. Erste große Mehrheit: Italiener Zweite große Mehrheit: Franzosen Kleine Minderheit: Der Rest der Welt
Bereits nach einer Stunde Flug stehen alle Italiener auf und sprechen mit einander, bewegen sich durchs Flugzeug. Franzosen unterhalten sich in einer angemessenen Lautstärke miteinander. Und wir mitten drin.
Dann wir das Essen serviert, zu erst erhalten alle, die koschere Nahrungsmittel bestellt haben ihr essen, dann der Rest. Als die nette Flugbegleiterin mich fragt, ob ich gerne Fisch oder Fleisch möchte sage ich: "Weder noch!" Sie wirkt irritiert und fragt mich, ob ich das Tablett mit dem Salat und dem Dessert wenigstens haben möchte.
Der bisher sprachlose orthodoxe neben mir schiebt mir freundlicher Weise seine Hauptspeise zu und meint, dass er nichts essen möchte. Es ist ein 1000% koscheres Huhn mit Reis, verpackt in einer Aluschüssel.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich eigentlich kein Fleisch und Fisch esse, fragt mich nicht warum!
Doch ich werde von beiden Seiten ermutigt das zu probieren, es ist immerhin koscher. Mit geschlossenen Augen esse ich den Teller auf.
Der Rest des Fluges verlief ganz normal.
In Deutschland angekommen sehen wir das schreckliche Wetter auf dem Flugzeug. Unser erster Gedanke ist, dass es momentan in Jerusalem 34 Grad sind und hier knapp 12 Grad.
Wir passieren die Zollkontrolle, hinter uns die selbe Familie, die uns auch schon in Tel Aviv verfolgt hatte.
Nach einer kurzen Wartezeit sitzen wir auch schon im ICE nach Dortmund. Während der Zugfahrt schreibe ich bereits die ersten Mails nach Israel, höre meinen Anrufbeantworter ab (es gab echt viele Nachrichten), schreibe Pinnwand-Einträge bei Facebook und kann immer noch nicht glauben, dass ich vor wenigen Stunden noch mit Freunden in Israel war.
(Endlich) in Dortmund angekommen, treffen wir unseren Papa. Mein Vater musste 21 Tage für sich selbst sorgen, eine lange Umarmung folgt.
Auf dem Weg nach Hause werden wir bei einer Polizei Geschwindigkeitskontrolle angehalten. "Guten Abend, Führerschein und Fahrzeugschein bitte!" "Hier, wir sind aber nicht zu schnell gefahren!" "Sie sind nicht zu schnell gefahren!" "Wieso halten Sie uns dann an?" "Sie waren zu langsam!"
Eine wahre Geschichte.
Verfasst am 23. Juli 08 in Israel, Lebenszyklus, Lustig, Reisen | Permalink | Kommentare (0)
Es ist so, die eigentliche Geschichte, die diesen Titel haben sollte, ist eine weniger interessante als diese.
Was uns vor ein paar Tagen geschehen ist, ist echt tragisch und lustig. Eine etwas längere Geschichte über Wasser in Jerusalem.
Wie kam ich überhaupt auf ein solches Thema? Ganz einfach.
Meine Mutter hatte einen Traum, ich sollte über Wasser in Jerusalem schreiben.
Die Vorgeschichte:
Am Tag vor dem Geschehen klopfte unsere Nachbarin an unsere Tür, sie dachte, dass wir unsere Dusche seit mehreren Stunden laufen ließen. Wir waren allerdings zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause.
Als wir abends ankamen, hörten wir Wasser.Das Wasser kam allerdings nicht von uns. Wir hörten, dass Wasser fließt aber wo?
Das Geräusch erinnerte mich sehr stark an einen Wasserfall, wir hörten es die ganze Nacht und den darauf folgenden Tag. Nach dem wir am Tag des Geschehens wieder nach Hause kamen, war das Wasser immer noch zu hören.
Nun kommen wir langsam, aber sicher zum Hauptteil der Geschichte:
Es wird langsam dunkel und wir merken, dass ein Teil der Wand eine komische Farbe besitzen, dann sehen und spüren wir, dass die Wand nass ist.
Das Wasser ist immer noch zu hören!
Wir gehen zu unseren Nachbarn, sie nimmt ebenfalls im Sommerprogramm hier teil und ihr Ehemann ist ein Bekannter von uns. Gemeinsam verstehen wir erst jetzt, was passiert ist.
Bei unseren Nachbarn hat man einen besseren Blick auf die Wohnung neben uns von der anderen Seite im anderen Haus.
Dort gibt es einen Wasserstrahl, der seit 2 Tagen nicht aufhört zu fließen.
Kurze Info, die Apartments, in denen wir uns jetzt bewegen, sind im 3. Obergeschoss, von daher fließt das Wasser nach unten in eine Art Garten.
Gemeinsam mit unseren Nachbarn rufen wir unsere Immobilienmakler an, dann versuchen wir den Besitzer der Apartments, der eine Etage über uns wohnt, zu erreichen, er ist allerdings nicht da.
Es ist bereits 10:30 in der Nacht.
Wir gehen zu unseren Nachbarn unter uns. Uns öffnet ein junger Amerikaner die Tür und ist sofort hilfsbereit und kommt nach oben zu uns. Dort erklärt er uns, was passiert ist.Er zeigt uns, wo die Wasserleitung,die gebrochen ist verläuft und wir verstehen erst jetzt, dass das kaputte Wasserrohr direkt in der Wand ist, die bei uns nass ist. Der Amerikaner gibt uns die Nummer von dem Besitzer unserer Apartments, das witzige ist, er lebt in unserem Haus und im Nachbarhaus, in dem der Rohrbruch stattgefunden hat.
Wir rufen ihn an und sofort sehen wir, wie er aus dem Nachbarhaus rennt. Ihr müsst wissen, es ist bereits so gegen 23:00 Uhr. Während der Besitzer zu uns läuft sehen wir eine Person auf dem Nachbarbalkon, in der Wohnung unter der Wohnung, wo das Rohr gebrochen ist. Ich erkenne sofort den Herren, es ist der junge Amerikaner, der vor 10 Minuten noch bei uns im Apartment stand und uns das Problem erklärt hat.
Unsere Nachbarin kann allerdings in der Dunkelheit nicht sehr gut sehen, deshalb erkennt sie ihn nicht.
Sie schreit: "Erew tow"
Er antwortet: "Hi. Thats me."
Sie: "Do you speak english?"
Er: "I think yes, I was in your apartment 10 minutes ago!"
Erst jetzt erkennt sie den jungen Amerikaner. Es ist echt lustig.
Der Besitzer kommt und sagt: "That's not good, but...". Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder schaltet er das Wasser für das ganze Haus aus, oder wir lassen das Wasser weiter laufen, das Problem ist, heute Nacht sind alle in ihren Apartments, und das Wasser ausschalten ist nicht möglich.
Er sagt uns, dass auf das der elektrische Stecker in der nassen Wand ist, nicht schlimm ist.
"Tomorrow at 10 AM there will be somebody and repair it." Nachdem er weg ist, müssen einfach nur noch lachen. Es war in dem Augenblick so lustig, dass sie den Amerikaner nicht erkannt hat. Gegen kurz nach 12 in der Nacht verabschieden wir uns, bis zum nächsten Morgen 9 Uhr im hebräisch Unterricht.
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Ach ja, heute ist bereits Tag 3, an dem das Wasser immer noch läuft, und die Wand nass ist.
Nachtrag: Inzwischen wurde das Problem behoben, dennoch war es eine enorme Wasserverschwendung, und Wasser in Israel gibt es nicht genug.
Verfasst am 17. Juli 08 in Jerusalem, Lustig | Permalink | Kommentare (0)