Vor wenigen Stunden sind wir aus Bielefeld zurück gekommen.
Heute haben wir dort zum ersten Mal ein Familienseminar gemacht. Kurz noch mal zur Erinnerung: Seit mehr als 5 Jahren organisiert meine Mutter, gemeinsam mit ihrem Team, Seminare für Familien in vielen verschiedenen Städten Deutschlands. Ziel dieser Seminare ist ein gewisses Thema für die ganze Familie näher zu bringen. Es gibt dabei immer Aktivitäten für alle gemeinsam, aber auch für Kinder und Erwachsene getrennt.
Dieses Mal war das Thema "Tu BiSchwat". In wenigen Tagen ist es soweit und wir feiern den Geburtstag der Bäume.
Schon im Vorfeld gab es Diskussionen darüber, was für einen Zweck Tu BiSchwat überhaupt erfüllt. Wie viele wissen, steht über Tu BiSchwat nichts in der Torah geschrieben, es wird erst in der Mischna erwähnt.
Es gibt verschiedene Meinungen darüber, wofür man Tu BiSchwat überhaupt feiert.
Die einen sind der Meinung, dass Tu BiSchwat ein nationaler Feiertag ist und wir uns um die Natur Israels kümmern sollen. Purer Zionismus also.
Andere sind der Meinung, dass Tu BiSchwat einen tieferen Sinn hat.
Es geht an Tu BiSchwat nicht nur darum, einfach Geld an eine israelische Organisation zu spenden.
Die Natur bietet uns eine große Vielfalt von verschiedenen Früchten, Bäumen, Planzen und vielem mehr. Ebenso ist es auch bei Menschen, es gibt nicht eine Art von Menschen; wir sind alle unterschiedlich.
Auch wenn wir alle eine solche Vielfalt bilden, leben wir in einer besonderen Harmonie; sie würde nicht existieren, wenn wir alle gleich wären.
All' diese Aspekte des Seders haben auch mit Schabbat zu tun.
Heute versuchten wir diesen Feiertag auf diese Art und Weise näher zu bringen.
Es ging hauptsächlich um das Verhältnis zwischen Mensch und Baum. Daher begann alles damit, dass man in verschiedenen Gruppen, zu einer speziellen Frucht, eine Geschichte schreiben sollte, in der es darum ging, wie diese Frucht überhaupt zu uns kam. Familien haben erzählt, wie es dazu kam, dass der Baum in ihrem Garten einen großen Stamm und nur eine kleine Baumkrone hat, außerdem wie es dazu kam, dass Orangen überhaupt in unsere Hände kamen.
Hiernach bastelten die Kinder eine Vogelfutterstation und die Erwachsenen nahmen an einem Schiur (Vorlesung) eines Rabbiners über die Parallelen von Tu BiSchwat und Schabbat.
Beide Feste bekamen, zur gleichen Zeit, von den Mystikern aus Zfat eine mystische Bedeutung.
Tu BiSchwat erleichtert den tiefen Sinn von Schabbat zu verstehen.
Anschließend gab es einen Lern-Seder.
Gemeinsam haben wir die Haggada zu Tu BiSchwat gelesen und die verschiedenen Früchte und Säfte gelesen.
All in all verstanden viele, dass es nicht nur über das pflanzen von Bäumen geht, sondern auch über die Beziehung zwischen Mensch und Natur.
____
In wenigen Tagen werde ich noch eine, von uns erstellte, Haggada zu Tu BiSchwat hier hochladen, damit Ihr alle, natürlich nur wenn Ihr wollt, sie zu Tu BiSchwat benutzen.