Vor vielen Jahren habe ich das erste Buch von Amos Oz gelesen. Das Buch war: Panther im Keller. Seit dem habe ich viele verschiedene andere Bücher von Amos Oz gelesen.
Über eines seiner Jugend- & Kinderbücher habe ich eine Literaturarbeit geschrieben. Das Buch hieß Sumchi.
Vor einigen Wochen holte uns wieder die Person Amos Oz ein. Oz wurde nominiert für den Heinrich-Heine-Preis 2008.
Die Jury begründet, dass Oz auf Grund seiner
"literarischen Kreativität, politischen Sensibilität und seines humanistischen Engagement in einer Weise, die an Heine erinnert" den Heinrich-Heine-Preis 2008 erhält.
Zu Beginn der Verleihung sprach der Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf Dirk Elbers. In seiner Ansprache erzählte er, dass heute, am 13.12.2008, der 211. Geburtstag von Heinrich Heine wäre. Anlässlich des Geburtstags von Heine verleiht man alle zwei Jahre den Preis. Dieses Jahr fiel der 13. Dezember auf einen Samstag. Die Sache mit dem Samstag wäre kein Problem, wäre es nicht ein Jude, der den Preis erhalten sollte.
Doch für Amos Oz war es das Hauptthema in seiner Rede. Oz verglich in dieser Rede Heinrich Heine mit sich selbst. Dabei war das Thema schon zu beginn klar: "Heinrich Heine was a secular Jew, and so am I." ( Heinrich Heine war ein säkularer Jude - so wie ich es bin.)
Weiter erzählte Oz über Heine, allerdings aus einer besonderen Sichtweise; nicht als Dichter, sondern als Mensch und seiner Rolle in der deutschen und jüdischen Gesellschaft. Dies öffnete eine neue Seite in des Dichters. Nach Heine folgten viele weitere säkulare Juden, die eine besondere Rolle in der Weltgeschichte spielen. Kafka, Buber, Mendelssohn usw.
Eine Definition des Wortes Judentum im Vergleich zu Heine erklärte, dass "And he always considered himself a member of that culture, and son of that people." (Und er betrachtete sich stets als dieser Kultur zugehörig, als Sohn dieses Volkes)
Zum Thema des jüdisch-arabischen Konflikts sagte Oz, dass "man den Konflikt, paradoxerweise, nur mit Hilfe der europäischen Werte: Rationalität, Pragmatismus und Toleranz lösen kann. Doch wie Heine einmal sagte: There are more fools in the world than there are people." (In der Welt gibt es mehr Narren als Menschen.)
Die Laudatio hielt übrigens kein anderer als Richard von Weizsäcker (unser Bundespräsident a.D.). Von Weizsäcker bezeichnete Oz als Brücke zwischen Europa und Israel und vor allem hat Oz dabei nicht vergessen, dass Oz's Vorfahren aus Ost-Europa stammt. Ferner erzählte von Weizsäcker, dass das Buch Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (Die Familienbiographie von Oz) nicht nur die Familiengeschichte von einer Familie schilderte, sondern diese Biographie spiegelt die Schicksale vieler Familien, die aus Ost-Europa zurück nach Israel ausgewandert ist. Auch deshalb ist Oz eine Brücke zwischen Europa und Israel, denn dies hilft bei dem Verständnis der Schicksale der Familien, die aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland immigriert sind.
Nach den Ansprachen, der Preisübergabe und eines Streichquintetts folgte ein Empfang. Hier trafen wir viele unserer Bekannten und Freunde.
So ging auch diese Veranstaltung zu Ende.
(Noch ein paar Fotos: hier)