Chanukka Sameach Liebe Freunde,
die letzten Tage waren sehr anstrengend.
Jetzt ist Chanukka und eine der Sachen, die ich in den letzten Tagen gemacht habe ist eine Broschüre zu Chanukka. Mehrere Rabbiner, meine Mutter und ich verfassten eine Broschüre, die die wichtigsten Informationen zu Chanukka besitzt.
Hier ist ein kleiner Ausschnitt daraus, den ich geschrieben habe:
Chanukka ist das Fest des Dreidels Einleitung:
Im Judentum ist es sehr wichtig, dass auch Kinder sich während der Feiertage und den Zeremonien nicht langweilen. An Pessach suchen die Kinder den Afikoman, zu Purim verkleidet man sich, bei der Hawdala hält normalerweise das jüngste Mädchen die Kerze und so weiter.
Genauso ist es auch an Chanukka. Besonders an Chanukka gibt es vieles, es ist ein sehr familienfreundliches Fest. Mit drei Jahren bekam ich meinen ersten, eigenen Ssewiwon (Dreidel). Innerhalb meiner folgenden zwölf Lebensjahre sammelte ich viele weitere Dreidel. Heute besitze ich mehr als 40, jeder von ihnen ist etwas besonderes; manche spielen eine Melodie während sie sich drehen, ein anderer malt mit seiner Spitze verschiedene Muster auf ein Blatt Papier während er sich dreht, andere springen einfach wild umher.
Doch einen Ssewiwon muss man nicht nur einfach so drehen, es gibt verschiedene Spiele, die man mit dem Ssewiwon spielen kann und die gesamte Familie kann Spaß haben. Normalerweise spielt man auf Nüsse oder Chanukka-Schoko-Geld, doch bei unserer Familie entstand eine merkwürdige Tradition. Wie diese Tradition genau entstand ist ungewiss. Wahrscheinlich so: Da wir viel unterwegs sind waren wir eines Tages in einer Stadt zu Chanukka, wie saßen im Restaurant und jemand von uns hatte einen Ssewiwon dabei. Solange wir auf das Essen gewartet haben, haben wir mit diesem Ssewiwon gespielt, da wir gerade keine Nüsse oder Chanukka-Schoko-Geld dabei hatten mussten wir uns etwas suchen, womit wir spielen könnten. Auf unserem Tisch stand ein Behälter mit diesen Zuckertüten und wir benutzten diese Tüten um zu spielen. Seit diesem Moment sammeln wir zu Chanukka immer Zuckertüten und spielen mit ihnen.
Das Spiel:
Das Spiel mit dem Ssewiwon ist ein echtes Gesellschaftsspiel, denn in den langen Winternächten kann man so viele Stunden mit der Familie gemeinsam Chanukka genießen.
Ein Dreidel ist ein Kreisel mit vier Seiten. Auf jeder Seite steht in hebräischer Buchstabe:
Nun, Gimel, Hej, Schin. Diese viel Buchstaben sind eine Abkürzung für den Satz Nes Gadol Haja Scham, dies bedeutet soviel wie Ein großes Wunder geschah dort. Dieser Satz steht auf den Deideln bei uns in der Diaspora. In Israel steht an Stelle des Schin‘s ein Peh. Dadurch entsteht der Satz Nes Gadol Haja Po, das heißt Ein großes Wunder geschah hier.
Das bekannteste Spiel zu Chanukka ist das Dreidel-Drehen. Es ist ein Glücksspiel bei dem es darum geht, dass man möglichst viel Spielgeld sammelt.
Gespielt wird, zum Beispiel, so:
Für dieses Spiel braucht man einen Dreidel, mindestens zwei Spieler und viel Spielgeld. Für Spielgeld kann man Nüsse, Schokogeld oder auch etwas anderes nehmen.
Jeder Spieler bekommt eine identische Anzahl an Spielgeld.
Zu Beginn jeder Runde legt jeder Spieler eine Nuss oder einen Schokotaler in die Mitte. *
Dann beginnt der erste Spieler den Dreidel zu drehen. Wenn er fällt, dann kann er auf eine der vier möglichen Seiten fallen:
נ = Nun (nichts) - Man gewinnt nichts, verliert aber auch nichts
ג = Gimel (ganz) - Man gewinnt den gesamten Inhalt der Bank
ה = Hej (halb) - Man gewinnt die Hälfte des Bankinhalts
ש = Schin (schlecht) - Man muss eine Nuss/ einen Taler in die Bank legen Verlieren tut der Spieler, der keine Nüsse/Taler hat.
Gewinner ist der, der alle Nüsse/Taler besitzt.
* Eine andere Spielweise ist, dass man nicht zu Beginn jeder Runde eine Nuss (o.ä.) in die Mitte legt, sondern nur bei einem Gimel. Wenn jemand alles aus der Mitte bekommt, legt jeder Spieler eine Nuss in die Mitte.