Seit mehr als 8 Jahren bin ich regelmäßig im Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Duisburg.
Natürlich ist es nicht zufällig, denn meine Mutter arbeitet, unter anderem, dort.
Wer noch nie die Gemeinde gesehen hat, der muss sich das Gebäude so vorstellen: Das Gemeindezentrum ist eine "offene Hand", andere meinen, dass es
ein "aufgeschlagenes Buch mit 5 Seiten, sprich das heilige Buch /Torah/
" ist. Am Besten schaut man sich das Gebäude von oben an, hier geht's zum Satellitenbild.
Darum geht es allerdings heute nicht,denn das Gebäude steht im "Garten der Erinnerung", dies ist eine 3 Hektar große Parkanlage, in Mitten des Innenhafens der Stadt.
Der Park wurde parallel zum Bau der Gemeinde errichtet, im Park stehen bauliche Überreste von ehemaligen Gebäuden des Innenhafens.
Die Promenade ist ein Mosaik aus kleinen Trümmerstücken, die gefunden wurden.
Dani Karavan, der Architekt des Parks, benutzte, für ihn typisches, weißes Beton. Ein Merkmal, dass nicht nur mit der Gemeinde harmonisiert, sondern auch mit seinen anderen Werken, die überall in der Welt zu bestaunen sind.
Nun ein paar Informationen zu Dani Karavan.
Der, im Jahr 1930 in Tel Aviv, geborene Dani Karavan ist Sohn von Abraham Karavan, einem der Hauptarchitekten der Stadt Tel Aviv in den Jahren 1940 - 1960.
An der berühmten "Bezalel Academy of Arts" studierte Dani, außerdem studierte er später in Florenz und Paris.
In den frühen 60ern begann Dani Kulissen für Theater und Opern. Zur selben Zeit erstellte Dani das Negev Brigade Monument in Beerscheba. Es erinnert an die Kriegsgefallenen während des israelischen Unabhängigkeitskrieges. (Hier ist ein Foto)
Ma'alot, ein weiteres sehr beeindruckendes Projekt von Dan Karavan. Dieses Werk erstreckt sich zwischen dem Kölner Dom und dem Rheinufer. (Hier ein Foto).
Seine weiteren Werke sind "Passages - Walter Benjamin" in Portbou (Spanien), "Straße der Menschenrechte" in Nürenberg, "Esplanade Charles de Gaulle" in Nantere (Frankreich), "Platz der Toleranz" vor dem UNESCO Gebäude in Paris (Frankreich), "Way to the Hidden Garden" (Weg zum verstecktem Garten) in Sapporo (Japan).
Es gibt noch viele andere Werke, zum Beispiel. Der Weg des Friedens ("Way of Peace") zwischen Ägypten und Israel. Auf einer Länge von 3 Kilometern wurden alle 30 Meter Säulen aufgestellt.
Wenn man sich alle Werke anschaut, dann erkennt man die Handführung und die Lieblingsmaterialien von Dani Karavan. Er versucht immer seine Ideen mit der heimischen Kunst zu vereinen.
Nun kurz noch dazu, wie ich überhaupt zu einem solchem Thema kam:
Falls Ihr Euch noch an den Anfang des Beitrages erinnert, meine Mutter arbeitet seit vielen Jahren in der Gemeinde, fast jeden Tag sieht sie diesen Park, wir gehen manchmal durch ihn, aber niemals haben wir uns die Frage gestellt, wie dieser Park überhaupt entstand. Vor ein paar Tagen war ich bei Flickr und habe einfach mal den Innenhafen von Duisburg eingegeben. Bei allen Fotos von dem Park und der Synagoge stand "Kunst und Kultur", einmal fand ich schließlich den Link zu Dani Karavan. Und jetzt liest Ihr meine Erkenntnisse zu dieser Persönlichkeit.